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Foto: Jan Riephoff

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Borstentiere ohne Stress

Wurst- und Fleischwaren von Petra Bulwin

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Auf Gut Glüsig führen dutzende Schweine ein behagliches Dasein unter Schirmherrschaft der Caritas. Um ihr Wohl kümmert sich die Diplom-Landwirtin Petra Bulwin. Die Würde der Tiere wahrt sie bis zu ihrem Ende.

Tief stecken die beiden Vierbeiner ihre Rüssel in den Futtertrog, um danach mit wackelndem Ringelschwanz zurück zu ihren Artgenossen ins Freie zu laufen. „Unsere Schweine, aber auch die 25 Kühe, 11 Schafe und eine Gans, haben einen großen Auslauf“, sagt Petra Bulwin. „Sie können sich frei bewegen, spielen und fressen – wann immer sie wollen.“

Seit zwei Jahren ist die 55-Jährige Geschäftsführerin der Gut Glüsig GmbH nahe Magdeburg. Im und um das knapp 800 Quadratmeter große Anwesen arbeitet die diplomierte Agrar-Ingenieurin aber schon seit zwei Jahrzehnten. Das massive Mauerwerk zeugt von seiner Vergangenheit als Zisterzienser-Kloster, das zweckmäßige Mobiliar von seinem Dasein als Volkseigenes Gut zu DDR-Zeiten.

Die kräftige Frau mit dem praktischen Kurzhaarschnitt ist nicht nur für die Verwaltung zuständig. Sie mistet den Stall aus, füttert die Tiere, pflügt die Äcker. Mit strengen Auflagen. Ihr Arbeitgeber, die Caritas Magdeburg, die das Gelände nach der Wende übernommen hat, will es nach sozialen und ökologischen Maßstäben geführt wissen. Entsprechend werden die Tiere ausschließlich mit selbst angebautem, biologischem Futter ernährt. Dünger und Spritzmittel sind streng verboten. Selbst die Gewürze für die 40 verschiedenen Wurstsorten, die auf Gut Glüsig produziert werden, sind schadstofffrei gezogen worden.

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Um das Wohl der Schweine auf Gut Glüsig kümmert sich Petra Bulwin.

Fotos: Jan Riephoff

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Bulwin führt von den Stallungen zur Schlachterei nebenan. „Es ist ein vergleichsweise schöner Tod, den die Tiere bei uns finden“, erklärt die Bäuerin. „Keine Verladung, kein Transportweg, kein Stress.“ Die Tiere werden mit der Elektrozange betäubt. Zwei Mal in der Woche gibt es Frischfleisch, die Wurst- und Fleischwaren werden ab Hof und in Naturkost-Läden und Restaurants verkauft.

Die Geschäftsführerin schließt die schwere Tür der Schlachterei hinter sich. Die Sonne geht gleich unter. Im Büro wartet Schreibkram. „Der muss auch gemacht werden“, sagt die Frau aus Sachsen-Anhalt. Dabei liegt ihr die Versorgung der Tiere weit mehr am Herzen. Schon als Kind hat sie Pferde besessen.

Einen anderen Berufswunsch als „etwas mit Tieren“ hatte sie nie. Ihre Eltern hatten davon abgeraten. Die Freizeit verbringt Petra Bulwin bis heute am liebsten mit Vierbeinern. Ihren Sohn, einen aktiven Springreiter, begleitet sie bei seinen Turnieren quer durch Deutschland. Und kümmert sich um seine Pferde.